Grundmerkmale der Osteopathie von Andrew Taylor Still.

Die selbstreguliernden Kräfte des Körpers:

Der Organismus verfügt über ein System der selbstorganisierenden und selbstheilenden Kräfte.

Von Gesundheit sprechen wir, wenn ein Gleichgewicht besteht zwischen den von innen und außen auf den Organismus einwirkenden Einflüssen und dessen Fähigkeit, auf solche Einflüsse sinnvoll zu reagieren. Dabei versteht die Osteopathie Gesundheit als einen Prozess dynamischer Wechselwirkungen zwischen körperlichen, geistigen und seelischen Kräften eines Menschen in seinem biografischen und soziokulturellen Umfeld.

Ist dies nicht der Fall, meldet der Körper dies durch Symptome vielfältiger Art, die wir auch Krankheitszeichen nennen. In der osteopathischen Arbeit ist es das Ziel, die selbstregulierenden Kräfte zu fördern, damit der Organismus gesunden kann. Das Grundverständnis für das System der Selbstheilungskräfte ergibt sich aus der Betrachtung der Physiologie des Bindegewebes und der Faszien.

Die Immunologie liefert uns mit ihrer Forschung die wesentlichen Bausteine zum Verständnis. Naturheilkundlich denkende Wissenschaftler haben Verknüpfungen geschaffen – Pischinger, Reckeweg und Heine sind bedeutende Forscher, die in den vergangenen Jahrzehnten die Grundlagen der biologischen Medizin ausgehend von der Physiologie des Bindegewebes und des faszialen Systems erforscht und beschrieben haben (Matrixforschung/Faszienforschung). Die Osteopathie wirkt mit ihrer subtilen Einwirkung auf die Spannungsverhältnisse und Flüssigkeitsbewegung der Gewebe unmittelbar auf die beschriebenen Systeme. Damit schafft sie Rahmenbedingungen um Heilung im Sinne einer optimierten Selbstorganisation zu ermöglichen